vhs Puchheim-Eichenau,
Globalisierung, Migration, Digitalisierung und gesellschaftliche Debatten um Gender oder Milieus stellen vertraute Vorstellungen von Identität und Zugehörigkeit infrage. „Wer bin ich?“ und „Wo gehöre ich dazu?“ sind heute Fragen, die wir nicht ein für alle Mal beantworten können – Identität ist Aushandlung, Veränderung, Pluralität. Im Kurs nähern wir uns dem Thema Identität aus philosophischer und soziologischer Sicht. Wir diskutieren, wie sich Identität im Spannungsfeld von Individualität und Gemeinschaft bildet und welche Rolle Geschichten, Erinnerungen und Symbole dabei spielen. Ein besonderer Fokus liegt auf den Herausforderungen und Chancen digitaler Identitäten in sozialen Medien. Der Kurs lädt dazu ein, über eigene Erfahrungen nachzudenken, unterschiedliche Perspektiven kennenzulernen und Identität als gemeinsamen Gestaltungsprozess zu begreifen. Ziel ist es, mehr Verständnis für die Vielfalt heutiger Lebensentwürfe zu gewinnen – und gleichzeitig Wege für Zusammenhalt in einer pluralen Gesellschaft zu entdecken. Kursleitung: Kai Kaufmann Ausführende vhs: vhs Puchheim-Eichenau
Was prägt unser heutiges Wirtschafts- und Gesellschaftssystem – und warum steht es immer wieder in der Kritik? Seit seinen Anfängen begleitet den Kapitalismus eine Vielzahl von Deutungen und Gegenbewegungen: von moralischer Empörung über soziale Ungleichheit bis zu grundlegenden Fragen nach Macht, Eigentum und Gerechtigkeit. Kapitalismuskritik ist so alt wie das System selbst – und zugleich hochaktuell in Zeiten von Klimakrise, Digitalisierung und globaler Ungleichheit. Im Kurs gehen wir der Entwicklung dieser Kritik nach: Wie wurde der Kapitalismus seit der Industrialisierung beurteilt – von Marx über Keynes und der Frankfurter Schule bis zu heutigen Stimmen aus Ökologie, Feminismus und Postwachstumsbewegung? Welche Krisen und gesellschaftlichen Umbrüche haben sie geprägt, und welche Alternativen oder Reformideen wurden daraus entwickelt? Zugleich fragen wir: Warum polarisiert Kapitalismuskritik bis heute? Wie verändern sich Argumente, wenn ökologische Grenzen, soziale Spaltung und politische Instabilität stärker ins Bewusstsein rücken? Und was bedeutet all das für unser eigenes Verständnis von Arbeit, Konsum und Wohlstand? In Gesprächen, kurzen Inputs und Textbeispielen reflektieren wir die Vielschichtigkeit kapitalismuskritischer Perspektiven – von theoretischer Analyse bis persönlicher Haltung. Ziel des Kurses ist es, historische Linien und aktuelle Argumente der Kapitalismuskritik kennenzulernen, deren Motive zu verstehen und eigene Positionen differenzierter zu entwickeln. Kursleitung: Kai Kaufmann Ausführende vhs: vhs Puchheim-Eichenau
Sprache ist nie unschuldig. Sie kann verbinden oder spalten, Wirklichkeit abbilden oder formen. In Debatten über Gender, Migration oder Politik wird deutlich, wie sehr Worte selbst umkämpft sind – und wie stark sie Wahrnehmung, Denken und gesellschaftliche Dynamiken prägen. Doch wie genau wirkt Sprache? Und welche Verantwortung haben wir im Umgang mit ihr? Der Kurs untersucht, wie Sprache als Werkzeug der Macht funktioniert – von politischen „Frames“ und medialen Deutungsrahmen über Alltagsmetaphern bis hin zu Sprachwandel und neuen Ausdrucksformen. Anhand aktueller Beispiele wird sichtbar, wie durch Begriffe Realitäten geschaffen oder verdeckt werden: „Flüchtlingswelle“, „Leistungsträger“, „Klimahysterie“ – jedes Wort trägt eine Haltung in sich. Wir diskutieren philosophische und linguistische Perspektiven auf Sprache und fragen zugleich praktisch: Wie lässt sich bewusster, präziser und dialogfähiger sprechen? Wo stößt „politische Korrektheit“ an Grenzen – und wo ist sie Ausdruck von Respekt und Verantwortung? In Übungen und Diskussionen erproben wir den sensiblen Umgang mit Sprache als Mittel gesellschaftlicher Gestaltung. Ziel des Kurses ist es, Sprache als Machtinstrument zu durchschauen – und sie zugleich als Werkzeug des Verstehens und der Verständigung neu zu entdecken. Kursleitung: Kai Kaufmann Ausführende vhs: vhs Puchheim-Eichenau