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Die Deutschen leben gefühlt in "Schockzeiten". Die Preise sind hoch wie nie. Viele Industrieunternehmen liebäugeln mit der Abwanderung. Bei der Infrastruktur hinken wir im europäischen Vergleich hinterher, die Arbeitskräfte sind am Schwinden usw. Der Wirtschaftsexperte Alexander Hagelüken zeigt auf, wie aus seiner Sicht die Bundesrepublik in den letzten Jahrzehnten ins Abseits geriet. Um den Wohlstand zu retten, müssen wirtschaftspolitische Tabus gebrochen werden. Hagelükens neues Buch zeigt auch, wie der drohende Abstieg noch abgewandt werden kann. Die Zugangsdaten zur Online-Veranstaltung erhalten Sie nach der Anmeldung.
Die Folgen des Brexit, der Streit über die Migrationspolitik, zuletzt der russische Überfall auf die Ukraine: Die Europäische Union steht vor vielen Herausforderungen. Der Vortrag stellt wichtige Akteure und deren Motive vor, erklärt das Zusammenspiel der verschiedenen Institutionen und gibt einen Überblick über zentrale Bereiche europäischer Politik. Was sind "europäische Werte", wie reagiert "Brüssel" auf Nationalismus und Europaskepsis? Wo steht die Europäische Union vor den Wahlen? Und: Hat die EU überhaupt eine Zukunft?
In den letzten Jahren konnte man eine Normalisierung von Ideen und Vorstellungen aus der extremen Rechten beobachten. Inzwischen bringt diese Normalisierung immer mehrere anti-demokratische Parteien an die Macht, zuletzt in Italien. Doch Italien ist kein Einzelfall. In Frankreich profilierte sich in den letzten Präsidentschaftswahlen ein offen rassistischer Kandidat aus der Partei Reconquête. Wie konnte es so weit kommen? Will man die Normalisierung der extremen Rechten verstehen, muss man den Populismus berücksichtigt. Der Vortrag setzt sich mit der Rolle des Populismus in der Normalisierung rechtsextremer Ideologien. Prof. Dr. Paula Diehl ist Direktorin des Internationalen Netzwerks für Populismusforschung an der Universität Kiel. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Demokratietheorie, Totalitarismus, Populismus, Medien und Politik und die Theorie des politischen Imaginären.
In mehreren getrennten Bausteinen haben Sie hier anhand von Instagram die Möglichkeit tiefer in Social Media einzusteigen. In mehreren, unabhängig voneinander buchbaren Modulen, lernen Sie lernen alles von Grundlagen zur Plattform über Beitragsformate, Technik, oder Marketing Strategien bis Community Management, arbeiten mit Tools zur Erstellung Ihres eigenen Contents und entwickeln Ihr eigenes Storytelling. Bei diesem Kurs handelt es sich um das Modul 5. Kursinhalte (Auswahl): Hinweis: Die Kurse sind, auf Nachfrage, auch als Hybridangebote möglich, d.h. Sie können ggf. sowohl in Präsenz als auch online teilnehmen. Bitte nennen Sie uns bei Ihrer Anmeldung Ihr Wunschformat. Keine Grundkenntnisse nötig. Sofern vorhanden(!), bringen Sie bitte bereits vorhandene Zugangsdaten zu Ihrem Social-Media-Kanal mit.
Eine Kooperation der Volkshochschulen in Bayern mit der Bayerischen Landeszentrale für Politische Bildungsarbeit und der Akademie für Politische Bildung in Tutzing.
Expertinnen und Experten referieren zu den gesellschaftlichen Auswirkungen der Digitalisierung. Diskutieren Sie mit! Die Veranstaltungen findet als Zoom Webinar statt. So kann die Diskussion verfolgt werden, eine Beteiligung über den Chat ist möglich.
Die Themenabende finden monatlich an einem Mittwoch von 19 bis 20 Uhr statt. (Ausnahme: Dienstag, der 31. Januar). Die Teilnahme wird kostenfrei angeboten. Der Zugang zum Kursraum erfolgt über einen Link der für alle Veranstaltungen gleich ist.
https://blz-bayern-de.zoom.us/j/85422673761
Diskutieren sie mit uns!
Seit Ende 2022 beherrscht ChatGPT die Nachrichten, viele sehen den Chatbot der Firma OpenAI als „iPhone Moment“ der Künstlichen Intelligenz. Ähnlich wie Apple das Smartphone massentauglich machte, ist die Nutzung von KI-Werkzeugen seit der Einführung von ChatGPT nicht mehr aus dem Alltag vieler Menschen wegzudenken.
Seitdem wird weltweit darüber nachgedacht, welche Konsequenzen sich aus dem Einsatz von KI ergeben. Die EU reagiert auf diese Entwicklung mit verschiedenen Initiativen, vorneweg mit dem Rechtsakt für Künstliche Intelligenz (AI Act). Ob die EU mit diesen Gesetzen die richtige Antwort bereithält, ist umstritten. Einige Stimmen warnen vor einer Überregulierung und sehen die Wettbewerbsfähigkeit in Europa in Gefahr; anderen geht die Regulierung nicht weit genug. Welche Regeln braucht es für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz? Diskutieren Sie mit uns!
Verstärkt durch die fundamentalen Krisen der letzten Jahre gibt es eine Erosion des öffentlichen Raums als Ort der Kommunikation und des Gesprächs, aber auch der wirtschaftlichen Geschäfts- und Austauschbeziehungen. Der öffentliche Raum war immer beides: Agora und Markt. Wenn wir uns aber alle immer weiter ins Private zurückziehen, stehen unsere politischen, sozialen und wirtschaftlichen Strukturen zur Disposition. Doch wie kann der öffentliche Raum neu bestimmt und damit auch die moderne Demokratie zukünftig gesichert werden? Michael Hüther ist Historiker und Ökonom. Er ist Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft und Honorarprofessor an der EBS Business School in Oestrich-Winkel. In den akademischen Jahren 2016, 2019 und 2022 war er Adjunct Professor an der Stanford University.
Ukraine-Krieg, Israel, Inflation, Energiepreise, Klimawandel, steigende Zuwanderungszahlen – täglich werden wir mit schlechten Nachrichten auf allen Kanälen konfrontiert. Spätestens seit der Corona-Pandemie macht sich bei vielen ein Gefühl der Nachrichtenmüdigkeit breit: Menschen wenden sich von Informationsmedien ab, haben genug von den andauernden Negativmeldungen. Woher kommt diese Nachrichtenmüdigkeit? Ist sie Ausdruck einer von Krisen und Kriegen erschöpften Bevölkerung oder gar ein Symptom wachsender Politikverdrossenheit? Und welche Antworten können Politik und Journalismus auf diese Entwicklung geben? Diskutieren Sie mit uns am 21. Februar von 19:00-20:00 Uhr!
Trotz Armut und grassierender Korruption birgt Afrika gewaltige Potenziale: Es ist der rohstoffreichste Kontinent der Erde mit einem großen Reservoir an ungenutztem Agrarland. Und es hat eine junge, schnell wachsende Bevölkerung. Kann eine »zivilisatorische Wende« zur Rettung unseres Planeten von Afrika ausgehen? Bartholomäus Grill hat jahrzehntelang als Afrikakorrespondent gearbeitet und gehörte zum Afrika-Beraterkreis von Bundespräsident Köhler.
In diesem Vortrag erhalten Sie einen Überblick über die wesentlichen politischen und sozialen Bedingungen und Entwicklungen in der Bundesrepublik Deutschland (Grundgesetz, politische Willensbildung, soziales System) und eine Einführung in die Dimensionen europäischer und internationaler Politik. In welchem Verhältnis stehen Deutschland und Europa zueinander? Wo liegen Gemeinsamkeiten, wo Unterschiede?
Weltweit leben immer mehr Menschen in Städten. In Deutschland leben schon heute drei von vier Bewohnern (77 Prozent) in Städten und ihren urbanen Nahbereichen, im Jahr 2050 werden es voraussichtlich deutlich über 80 Prozent sein. Städtebauliche Strukturen beeinflussen maßgeblich die Art und Weise, wie wir uns fortbewegen. Eine Veränderung des Mobilitätsverhaltens, der Stadtplanung und technologische Innovationen müssen dabei Hand in Hand gehen, um erweiterte Mobilitätsoptionen und eine neue Mobilitätskultur zu entwickeln. Wie lassen sich echte Wahlmöglichkeiten schaffen und Stadträume hin zu vielfältig nutzbaren Lebensräumen entwickeln? Denn urbane Flächen haben nicht nur einen Einfluss auf Klima und Nachhaltigkeit, sondern erfüllen auch Aspekte der sozialen Gerechtigkeit. Klaus J. Beckmann ist Stadt- und Verkehrsplaner. Er leitete das Institut für Urbanistik in Berlin und ist Mitglied von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften. In Kooperation mit der acatech.
Die „richtige“ Art der Kommunikation ist ein Erfolgsfaktor für langanhaltend zufriedenstellende Partnerschaften. In diesem Workshop werden die Teilnehmenden in die Basics eingeführt und lernen konkrete Strategien, wie sie sich verständlich ausdrücken oder kritische Gesprächsverläufe entschärfen.
Rache ist ein sehr menschliches Verhaltensmuster, da man nur schwer kontrollieren kann. Extremisten nutzen es für ihre eigenen Zwecke. Doch manchmal gelingt es, die Feindschaft zwischen Völkern zu überwinden. Terror - wie der Überfall der Hamas auf israelische Siedlungen am 7. Oktober 2023 - ist ein barbarisches Theater, das allein zu dem Zweck aufgeführt wird, mithilfe von verbrecherischem Verhalten Aufmerksamkeit zu gewinnen und politische Ziele durchzusetzen. Wenn politisches Unrecht dabei als Motiv aufgefasst wird, diese terroristischen Taten durchzuführen, rationalisiert das ein Verbrechen zur "normalen" Reaktion. Die direkte Verbindung schafft hier falsche Kausalitäten. Wolfgang Schmidbauer: "Die Rache der Terroristen ist kalt geplant, sie speist sich aber aus Wut, Erbitterung und Neid. Rache muss gebändigt werden. Dazu braucht es Vernunft, Trauer und die Bereitschaft, alte Kränkungen zu vergessen." Das gilt für beide Seiten dieses scheinbar unauflösbaren Konflikts. Es bleibt die Hoffnung, dass Palästinenser in einem eigenen Staat eine Regierung wählen, die mit dem Staat der Juden ehrliche Verträge schließt. Das würde voraussetzen, auf die Rache für erlittenes Unrecht zu verzichten. Nur dann lassen sich Lösungen finden, die beiden Seiten nützen." Es sieht schlecht aus für solche Visionen. Aber 1945 sah es nicht weniger schlecht aus für Frankreich und Deutschland. Und die vertriebenen Schlesier und Sudetendeutsche haben gelernt, die neuen Grenzen zu akzeptieren. Aus dem Unerträglichen muss Konstruktives entstehen." Der Psychoanalytiker und Autor ist einer der bekanntesten deutschen Paartherapeuten. Zuletzt erschien sein Buch "Die großen Fragen des Alterns". Viele Jahre beantwortete er jede Woche im ZEIT-Magazin eine "große Frage der Liebe". Eine Kooperation mit der Gemeindebibliothek Ismaning.
Befindet sich das System der "schnellen" Mode, wie es im zwanzigsten Jahrhundert entstanden ist, in einer tiefen Krise? Die Mode ist ein starker Motor für ökologische und wirtschaftliche Ungleichheiten in der Welt. Das macht die Diskussion über die Vergangenheit und Zukunft der Mode zu einer dringenden Aufgabe. Eine Betrachtung der Mode als globale Geschichte seit dem Mittelalter zeigt, wie wir über neue ökologische und ästhetische Zukünfte nachdenken können. Dr. Ulinka Rublack lehrt Europäische Geschichte an der Universität Cambridge, Alfons Kaiser ist leitender Journalist bei der FAZ und dort u.a. für Mode zuständig.
Donald Trump wird immer wieder als Populist bezeichnet. Dabei ist eigentlich gar nicht klar, was dieser Begriff konkret bedeutet. Im aktuellen Sprachgebrauch werden damit unterschiedslos komplett divergierende politische Haltungen umschrieben. In den USA gab es allerdings um 1900 eine Bewegung, die sich selbst als populistisch bezeichnete und die gerne als Vorbild sämtlicher gegenwärtiger Populisten bezeichnet wird. Der Vortrag geht der Frage nach, ob dies berechtigt ist, oder ob Trump nicht vielmehr ein politisches Phänomen darstellt, das mit dem traditionellen Populismus wenig bis gar nichts mehr zu tun hat. Michael Hochgeschwender ist Professor für Nordamerikanische Kulturgeschichte, Empirische Kulturforschung und Kulturanthropologie an der LMU
Donald Trump hat zur Überraschung vieler auch 2024 wieder Chancen, erneut zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt zu werden. Mit seiner letzten Amtszeit hat er die USA und die Welt mit seiner populistischen Politik nahezu täglich irritiert: nach dem Motto "America First" polterte Trump durch internationale Verträge, Handelsabkommen und Bündnisverpflichtungen. Der unrühmliche Abgang, der versuchte Staatsstreich seiner härtesten Anhänger, der Versuch, die letzten Wahlen zu delegitimieren und seine zahlreichen Prozesse seitdem haben ihm eher genutzt als geschadet. Die innerparteiliche Konkurrenz ist schwach und der amtierende Präsident Joe Biden, der ebenfalls wieder antritt, ist für viele schon zu alt und nicht fit genug. Chancen für Trump gibt es allemal. Der Wahlkampf beginnt und seine Vorentscheidungen werden schon Anfang des Jahres wichtige Weichenstellungen bringen. Der Vortrag wird analysieren, wie amerikanische politische Parteien Kandidaten für das Präsidentenamt und andere wichtige politische Positionen auswählen, natürlich mit dem Fokus auf die Wahlen von 2024. Wie funktionieren die sogenannten primaries und caususes, auf denen diese Vorentscheidungen getroffen werden? Wie hat sich dieses System entwickelt und welche Konsequenzen verbinden sich damit? Welche Rolle spielt das Geld in diesem Zusammenhang und wie wird es von den Kandidat/-innen eingesammelt? Auch sollen die Präsidentschaftskandidaten 2024 und die politischen Lager, die sie vertreten, näher untersucht werden, um die Chancen der Bewerber besser abwägen zu können. Wie gewöhnlich werden satirische Cartoons und Videos helfen, den Vortrag zu beleben. Markus Hünemörder ist Lehrbeauftragter am Amerika-Institut der LMU. In Kooperation mit dem Deutsch-Amerikanischen Verein Ismaning e.V.. Hinweis: Der Vortrag enthält Karikaturen und Videos in englischer Sprache. Der Vortrag wird zeitgleich als Live-Stream angeboten. Wählen Sie bei der Anmeldung zwischen "Präsenz" und "Online". Die Zugangsdaten erhalten Sie nach Anmeldung..
Enthüllungen von Wikileaks, die Panama-Papers oder die Facebook Files – das Aufdecken von wirtschaftlichen, militärischen oder politischen Missständen hat sich durch Datenlecks und die Weitergabe digitaler Dokumente verändert. Stärken die digitalen Möglichkeiten des Whistleblowings Demokratien? Und wie werden Hinweisgeber rechtlich geschützt? Diskutieren Sie mit uns am 13. März von 19:00-20:00 Uhr!
Sinkende Wahlbeteiligung, Kirchenaustritte, fallende TV-Quoten und Zeitungs-Auflagen: Viele Menschen fühlen sich vom Angebot, das ihnen die politische und mediale Öffentlichkeit in Deutschland macht, nicht mehr angesprochen. Zugleich erhöhen Multi-Krisen und eine immer kaputtere Daseinsvorsorge – Schienenverkehr, die Schulen, die Verwaltung – den Stress der Bürgerinnen und Bürger. Jetzt wird das Erbe von vier Jahrzehnten neoliberaler Fehlsteuerung des Staates als Erosion der materiellen und mentalen Infrastrukturen erkennbar. Wo Polizisten, Ärztinnen, Rettungspersonal oder Zugbegleiterinnen angegriffen werden, wirken die Rituale der Politik nur zynisch. Wenn Kinder keinen ordentlichen Unterricht mehr bekommen, Schwimmbäder und Krankenhäuser schließen und öffentliche Orte verwahrlosen, wächst die Enttäuschung über eine Politik, die ihre Wähler aus dem Blick verliert. Zumal, wenn eine zentral wichtige Aufgabe wie der Kampf gegen den Klimawandel nicht bewältigt wird. Stattdessen kämpft die Regierung gestrige Positionen gegeneinander aus, simuliert Konzepte in endlos aufeinanderfolgenden Gipfeltreffen und kompensiert die vorhandene Ideenlosigkeit mit einem Überschuss an Moralismus. Das alles wird von einem Mediensystem unterstützt, das sich mehr für den Schauwert von Politik interessiert als für das Gelingen von Gesellschaft. Ein Buch über die Fahrlässigkeit und Arroganz einer politischen und medialen Klasse, denen die gefährlich groß werdende Distanz zwischen der Bürgerschaft und der Bundespolitik gleichgültig zu sein scheint und die längst die Fühlung für die soziale Wirklichkeit im Land verloren hat. Und eine Ermutigung für alle Empörten, nicht länger still zu bleiben. Harald Welzer ist einer der streitbarsten Intellektuellen in Deutschland. Mit Witz und scharfsinnigen Argumenten engagiert er sich für eine bessere und offene Gesellschaft, für Nachhaltigkeit und Demokratie. Er ist Direktor von Futurzwei - Stiftung Zukunftsfähigkeit und Professor für Transformationsdesign an der Universität Flensburg. Daneben lehrt er an der Universität St. Gallen und an der ETH Zürich. Veröffentlichungen u.a.: "Selbst denken" (2013), "Die smarte Diktatur. Ein Angriff auf unsere Freiheit" (2016) und "Alles könnte anders sein. Eine Gesellschaftsutopie für freie Menschen" (2019). "Zeiten Ende" ist 2023 erschienen. Eine Kooperation mit der Gemeindebibliothek Ismaning und der Stadtbücherei Garching. Die Veranstaltung wird nur online angeboten. Die Zugangsdaten erhalten Sie nach Anmeldung.
Jürgen Resch ist als Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe einer der bekanntesten und wirkungsvollsten Umweltaktivisten unserer Zeit. Doch seit Jahrzehnten macht er immer wieder die bittere Erfahrung: Der Staat kapituliert vor den Interessen großer Konzerne. Wider besseres Wissen bleiben Umwelt und Klima auf der Strecke. Wenn sich daran etwas ändern soll, müssen wir Druck machen, sagt Resch deshalb. Anders ist die Kumpanei zwischen vielen Politikern und Wirtschaftsunternehmen, die nur an ihren Profit denken, nicht aufzubrechen. Mit der Deutschen Umwelthilfe zwingt Resch Politik und Unternehmen zum Handeln: mit zielgerichteten Kampagnen, mit investigativer Recherche und kreativen Aktionen – und mit Klagen vor Gericht. Dass dies äußerst wirkungsvoll und erfolgreich ist, zeigen die Erfolge: die Durchsetzung des Dosenpfands, die Aufdeckung des Dieselskandals, Dieselfahrverbote für saubere Luft und die Einrichtung von Umweltzonen. Schließlich das erstrittene Klima-Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das die Bundesregierung zwingt, ihr Klimaschutzgesetz nachzubessern: für das Recht von Kindern und Jugendlichen auf eine lebenswerte Zukunft. Anhand schier unglaublicher Fälle aus mehr als vier Jahrzehnten seines Lebens als Umweltschützer zeigt Jürgen Resch jetzt erstmals, wie Wirtschaft, Politik und Verwaltung Klima- und Umweltschutz zunehmend ausbremsen – und warum wir nicht darauf hoffen können, dass es von selbst besser wird. Was wir stattdessen tun können: Druck machen! Denn dann wird sich etwas ändern. Jürgen Resch ist seit 1988 Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH). In den 80er-Jahren identifizierte er das Pestizid Endrin als Ursache für ein Vogel-Massensterben am Bodensee und erwirkte dessen bundesweites Verbot. Parallel zum Studium baute er die Kampagnenabteilung des BUND auf und kam 1986 als Assistent des damaligen Bundesvorsitzenden Helmut Ruland zur DUH. Zu Reschs wichtigsten Erfolgen zählen die Durchsetzung schwefelfreier Kraftstoffe und des Dieselpartikelfilters sowie der Erhalt des weltweit größten Mehrwegsystems im Getränkebereich durch das Dosenpfand. Seit über zwanzig Jahren arbeitet er an der Aufdeckung des Betrugs bei Klimagas- und Schadstoffemissionen sowie eines von ihm mit überführten kriminellen Kartells deutscher Automobilkonzerne, das den Dieselabgasskandal zu verantworten hat. 2022 wurde Jürgen Resch für seine langjährigen Verdienste für die saubere Luft und den Klimaschutz vom California Air Resources Board (CARB) mit dem Haagen-Smit Clean Air Award ausgezeichnet, der als "Nobelpreis für Luftreinhaltung" gilt. Eine Kooperation mit der Gemeindebibliothek Ismaning und der Stadtbücherei Garching. Die Veranstaltung wird nur online angeboten. Die Zugangsdaten erhalten Sie nach Anmeldung.
Der Regenwald - ein komplexes Konstrukt: Was ist ein Regenwald, warum ist er so etwas Besonderes und was haben wir mit dem Regenwald zu tun? Wir wollen klären, wie ein Regenwald funktioniert indem ein Einblick in das Ökosystem gegeben wird. Dann wollen wir der Frage nachgehen, welche Gefahrenpotentiale für die Regenwälder bestehen, wer ihn zerstört und warum dies geschieht. Im Weiteren geht es um Strategien für einen dauerhaften Regenwaldschutz - Stichwort nachhaltige Nutzung durch traditionelle Bevölkerungsgruppen und fairen Handel. Dazu werden Projektbeispiele vorgestellt und auch die momentan aktuelle politische Situation in Brasilien wird angesprochen.
Partizipation bedeutet nicht die bloße Teilhabe, sondern bezieht sich immer auf die Möglichkeit, bei Entscheidungen mitwirken zu können, gefragt zu werden, seine Meinung äußern zu können. Das ist Demokratiebildung von Anfang an. Wie kann das bei Kindern je nach Alter gut gelingen und wo sind die Grenzen der Beteiligung? Das wollen wir uns an dem Abend gemeinsam anschauen.
Zu langsam, zu wenig, zu uninspiriert – dies hört man immer wieder, wenn es um die Digitalisierung der Verwaltung in Deutschland geht. Statt hier halt zu machen, wollen wir uns der Frage stellen: Wie sieht eine konkrete Umsetzungsstrategie aus, die mittels Digitalisierung das Zusammenspiel der Bürgerinnen und Bürgern mit der Verwaltung erleichtert? Welche Digitalisierungsprojekte sind gerade besonders erfolgreich und wie werden die weiteren Entwicklungen sein? Es würde uns freuen, wenn Sie bei unserem Webtalk über die Digitalisierung der Verwaltung am 10. April 2024 von 19 bis 20 Uhr mit dabei wären.
Zoos im 21. Jahrhundert sind kein Selbstzweck, sondern sie sind generationsübergreifende Bildungsstätte, moderne Arche Noah für bedrohte Tierarten und gleichermaßen Orte des Natur- und Artenschutzes. Sie sind darüber hinaus ein wichtiger Partner im internationalen Artenschutz. In diesem Zusammenhang stellen sich Fragen rund um „Wie organisieren Zoos die internationale Zusammenarbeit bei den Zuchtbemühungen?“, „Wie erfolgt die Unterstützung von Artenschutzprogrammen weltweit?“ und „Wo ist der Zoo Leipzig aktiv?“. Anhand konkreter Beispiele und globaler Zahlen und Trends gibt der Vortrag Einblick in die Arbeit moderner Zoos und ihren Auftrag für Bildung und den Erhalt der biologischen Vielfalt auf unserem Planeten. Jörg Junhold ist Veterinärmediziner und setzt seit fast 25 Jahren das innovative Konzept „Zoo der Zukunft“ als Geschäftsführer und Direktor der Zoo Leipzig GmbH um. Von 2011-2013 stand er als Präsident dem internationalen Verband der Zoos und Aquarien WAZA (World Association of Zoos and Aquariums) vor. Im Juni 2013 wurde er zum Honorarprofessor an der Universität Leipzig bestellt und ist seit August 2018 Mitglied im Hochschulrat der Universität. Aktuell ist Professor Junhold Präsident des Verbandes der Zoologischen Gärten (VdZ) e.V. und zudem Vorstandsvorsitzender der Stiftung Artenschutz.
Ohne Wasser kein Leben. Die Dürre in afrikanischen Ländern führt jedes Jahr zu Hundertausenden Toten. Auch Deutschland hat die Trockenheit spätestens im Hitzerekord-Sommer 2022 erreicht. Immer mehr Menschen leiden unter Wassermangel. Der Klimawandel befeuert Verteilungskämpfe um Wasser, gewalttätige Auseinandersetzungen um die wertvolle Ressource sind an der Tagesordnung. Ob bei den Protesten im Irak, im Syrienkrieg, am Himalaya, beim Nilkonflikt - Wasser ist schon heute ein Kriegsgrund und wird als politisches Machtmittel missbraucht. Der Bau riesiger Staudämme, das gezielte Schließen von Schleusen, Flussumleitungen, Wasser- und Landgrabbing führen zu Auseinandersetzungen um das »blaue Gold«. Der Journalist Jürgen Rahmig beschreibt in einem globalen Überblick den Kampf um das Wasser im 21. Jahrhundert. Wo lauern heute und morgen Gefahren und wie lassen sich Kriege um das kostbare Nass verhindern? Jürgen Rahmig ist seit mehr als 40 Jahren Redakteur mit dem Schwerpunkt Außen- und Sicherheitspolitik. Angefangen hatte er 1978 auf der Pressestelle der damaligen 1. Luftlandedivision der Bundeswehr. Dort absolvierte er auch die Ausbildung zum Fallschirmjäger. Danach war er 40 Jahre politischer Redakteur in verschiedenen Positionen beim Reutlinger General-Anzeiger. Er kommentiert und schreibt für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften vor allem zu außen-, sicherheits- und europapolitischen Themen sowie über die Bundeswehr. Jürgen Rahmig hat mehrere Bücher zu zeitgeschichtlichen Themen geschrieben. Im Laufe der Jahre war er in zahlreichen Krisengebieten unterwegs, unter anderem in Bosnien, Kosovo, Afghanistan und Irak. Seit 25 Jahren berichtet er regelmäßig von der Münchner Sicherheitskonferenz.
Die Macht und der Handlungsspielraum der Zentralbanken haben in den Jahren seit der globalen Finanzkrise von 2008 enorm zugenommen. Auch die Rückkehr der hohen Inflation stellt eine neue Herausforderung für diese Institutionen dar. Sind sie zu mächtig und zu unabhängig von den Regierungen geworden oder sind sie ihnen im Gegenteil zu stark untergeordnet? Die Wirtschaftshistoriker Harold James und Eric Monnet erörtern, ob und wie die Geschichte Licht auf diese drängenden politischen und wirtschaftlichen Fragen werfen kann. Harold James ist Professor für Geschichte und Internationale Beziehungen an der Princeton University und ein ausgewiesener Experte der europäischen wie globalen Wirtschaftsgeschichte mit besonderem Schwerpunkt auf Deutschland Eric Monnet ist Ökonom und Wirtschaftshistoriker an der École des hautes études en sciences sociales in Paris und u.a. spezialisiert auf die Geschichte wie auch die aktive Rolle der Zentralbanken. Beide sind im akademischen Jahr 2023/2024 Fellows des Wissenschaftskollegs zu Berlin. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Wissenschaftskolleg zu Berlin statt.
Wieder so ein schlimmer Hasskommentar im Netz und man hat einfach weitergescrollt? Weil man unsicher ist und nicht genau weiß, was man tun kann? In dem Online-Vortrag zeigt Heike Mais, Trainerin für Zivilcourage im Verein „Zivilcourge für ALLE e.V.“, was uns hindert, Zivilcourage im Netz zu zeigen. Man kann diese Hürden überwinden und kleinen Schritte machen, um anderen zu helfen und zu unterstützen, ohne sich selbst zu gefährden. In dem interaktiven Vortrag erarbeiten wir an Praxisbeispielen erste Handlungsoptionen, die die Teilnehmenden sofort in ihren Alltag einbauen können.
Während die Welt gebannt auf die Ukraine schaut, formiert sich viele tausend Kilometer entfernt ein noch viel größerer Konflikt – China und die USA sind im Indopazifik auf Kollisionskurs. Im neuen Epizentrum der globalisierten Weltwirtschaft entscheidet sich, wer im 21. Jahrhundert tonangebend sein wird, der kapitalistisch-demokratische Westen oder das staatskapitalistisch-autokratische Regime Chinas. Die Insel Taiwan, auf die China Anspruch erhebt, ist der Dominostein, dessen Fall die ganze Sicherheitsarchitektur Asiens zum Einsturz bringen würde. Im Vortrag werden die Ursachen und der Verlauf des Konfliktes sowie die sehr unterschiedlichen Interessen der beteiligten Akteure analysiert. Matthias Nass war viele Jahre Korrespondent und stellvertretender Chefredakteur der ZEIT. Asien und der Indopazifik sind sein Spezialgebiet. Bei C.H. Beck erschien zuletzt „Kollision. China, die USA und der Kampf um die weltpolitische Vorherrschaft im Indopazifik“
Gibt es einen wachsenden Antisemitismus in Deutschland und Europa? Wie hat sich der Antisemitismus historisch verändert? Gibt es einen spezifisch muslimischen Antisemitismus? Oder einen Antisemitismus von links? Wann ist Kritik an Israel als antisemitisch einzuordnen? Und vor allem: Was genau ist Antisemitismus überhaupt? Wie bedrohlich ist er? Und kann er wirksam bekämpft werden? In der Beantwortung dieser Fragen geht Wolfgang Benz ganz und gar nicht akademisch vor, sondern analysiert konkrete Vorfälle wie etwa die Auseinandersetzungen um die Documenta 15, die pro-palästinensischen Demonstrationen in Deutschland nach dem 7. Oktober 2023, die BDS-Kampagne oder auch die zahlreichen Briefe, die in den letzten Jahren beim Zentralrat der Juden in Deutschland eingegangen sind. Im Vordergrund steht nicht der plumpe und offenkundige Antisemitismus, wie er etwa in Friedhofsschändungen oder Hetzparolen zum Ausdruck kommt, sondern vielmehr jene häufig anzutreffende Haltung, die jede Judenfeindschaft empört von sich weist und dabei zugleich geprägt ist von antisemitischen Stereotypen, Klischees und Geschichtsklitterungen. Aber analysiert werden soll auch ein überzogener Reflex, der strittige politische Positionen vorschnell als antisemitisch qualifiziert. Abschließend erörtert Benz auf der Grundlage zahlreicher aktueller Befunde, welche Bedeutung der Antisemitismus 80 Jahre nach dem Holocaust heute hat. Prof. Dr. Wolfgang Benz ist einer der renommiertesten deutschen Zeithistoriker. Er lehrte von 1990 bis 2011 an der Technischen Universität Berlin und leitete das Zentrum für Antisemitismusforschung an der TU. In seinen Forschungen und Veröffentlichungen beschäftigt sich Wolfgang Benz u. a. mit Vorurteilen und ihren Ausprägungen in Antisemitismus, Antiziganismus, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus.
Desinformation, KI-generierte Fotos, Dark Ads in sozialen Medien – Befürchtungen, demokratische Wahlen könnten durch digitale Technologien manipuliert werden, kommen inzwischen im Vorfeld nahezu jeder Wahl auf. Wie steht es um die Europawahl am 9. Juni? Welche Rolle spielen Desinformation und KI-generiertes Bildmaterial in den nationalen Wahlkämpfen zur Europawahl? Und wie gut ist die Europawahl vor Versuchen der digitalen Wahlbeeinflussung geschützt? Diskutieren sie mit uns am 15. Mai von 19:00-20:00 Uhr!
Expertise und Wissenschaft sind sowohl für die Gestaltung des privaten als auch des öffentlichen Lebens heute von größerer Bedeutung als je zuvor. Gleichzeitig wird Expertise und Wissenschaft vermehrt attackiert und verliert ihren Status als politisch neutrale Instanz. Die Rede von „alternativen Wahrheiten“ oder der Versuch Wissenschaftlerinnen als Erfüllungsgehilfen einer korrupten politischen Klasse zu porträtieren sind nur zwei Beispiele dafür. Hinter dieser Entwicklung steht die Infragestellung eines „liberalen Wahrheitsregimes“, dessen Funktionsweise soziologisch beschrieben werden kann und auf der Idee der regulativen Wahrheit beruht. Es ist dieses Wahrheitsregime, das insbesondere auch von den autoritär-populistischen Parteien vielerorts angegriffen wird. Dahinter verbirgt sich aber auch ein Angriff auf die Demokratie, die ohne das liberale Wahrheitsregime kaum gedacht werden kann. Prof. Dr. Michael Zürn ist Direktor der Abteilung „Global Governance“ am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und Professor für Internationale Beziehungen an der Freien Universität Berlin. Seit 2007 ist er Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. 2014 wurde er in die Academia Europaea gewählt.
Wie Sie im Einklang mit sich selbst nachhaltigen Wandel bewirken können. Szenarien von dräuenden Klimaveränderungen lösen unter Umständen Panik und Angst in uns aus. Gleichzeitig fühlen wir uns häufig machtlos, überfordert, und entscheiden uns dafür, einfach alles beim Alten zu belassen. Damit baut sich unterschwellig Stress auf, der sich an anderer „Stelle“ Luft macht. Wir zeigen Wege auf, (nicht nur) angesichts des Klimawandels die eigenen Emotionen und ihr Stresslevel zu erkennen und Wandel möglich zu machen.
Politisch steht unsere Welt am Scheideweg: Die eine Hälfte der Menschheit lebt aktuell in Demokratien, die andere in Autokratien oder failed states. Dieser "Kampf der Systeme" wird auch unseren Umgang mit den ökologischen Krisen bestimmen. Zwischen einem gescheiterten Klimakanzler, Klimaleugnern und Chinas ambitionierten Umweltschutzversprechen fragen sich nicht wenige: Wer kann Nachhaltigkeit eigentlich besser? Brauchen wir am Ende eine Art "Ökodiktatur", um handlungsfähig zu sein? Stefan Brunnhuber kennt sich aus im Zwist zwischen Freiheitswunsch, demokratischen Prozessen und den Notwendigkeiten einer ökologischen Kehrtwende. Er stellt unsere Demokratie Autokratien gegenüber und zieht ein weitsichtiges Fazit, wie wir auf dieser Welt zusammenleben und überleben können. "Ein klares, beeindruckendes Buch!" Prof. Dr. Gert Scobel, 3 Sat, Wissenschaftsjournalist Stefan Brunnhuber, ursprünglich gelernter Kfz-Mechaniker, ist Mediziner und Wirtschaftssoziologe, Psychiater und Ökonom; er ist als Ärztlicher Direktor und Chefarzt in Sachsen, internationales Vollmitglied im Club of Rome und Trustee der Weltakademie der Wissenschaften tätig. Derzeit ist er Mitglied im Beirat der Bundesregierung "Sustainable Finance" und hat einen Lehrstuhl an der Hochschule Mittweida in Sachsen inne. Die Interessen des Dahrendorf-Schülers und FDP-Mitglieds umfassen die Themen Integrative Medizin, Finanzökonomie und Nachhaltigkeit sowie gesellschaftliche Transformation. Zuletzt erschienen von ihm "Financing our Future" (2021) sowie "Financing our Anthropocene" (2023). In Kooperation mit der Gemeindebibliothek Ismaning. Der Vortrag wird zeitgleich als Live-Stream angeboten. Wählen Sie bei der Anmeldung zwischen "Präsenz" und "Online". Die Zugangsdaten erhalten Sie nach Anmeldung.
Ex-Linke Sahra Wagenknecht hat Ihre Parteigründung für Anfang 2024 vorgestellt. Programmatisch soll sie links-konservativ ausgerichtet sein, sie tritt damit insbesondere mit AfD, CDU/CSU und SPD in die Konkurrenz um Stimmen, sagt der Politologe Constantin Wurthmann. Insbesondere bei AFD-Wählern werden große Sympathien für die neue Partei gemessen. Wie wird sich das Parteiensystem in der Bundesrepublik durch diese Neugründung verändern? Sicher ist, die neue Partei wird das klassische Links-Rechts-Schema unterlaufen und stärker eine Neuausrichtung von Wähler:innen auf der gesellschaftspolitischen Konfliktlinie betonen: liberal versus konservativ. Wagenknecht wird die Lücke im linkskonservativen Spektrum ansprechen. Würthmann: "Wagenknecht kann diese Lücke füllen, weil die CDU sich aktuell auf das Konservative und weniger auf das Soziale fokussiert und die SPD auf das Soziale, aber weniger auf das Konservative." Der Vortrag analysiert im unmittelbaren Vorfeld der Europawahl die Veränderungen des Parteiensystems in Deutschland und diskutiert die Konsequenzen, die dies für die Wahlen im Jahr 2024 haben wird. Constantin Wurthmann lehrt Vergleichende Politikwissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Er forscht zu Wahlverhalten, Parteien und LGBTQ*. Mit Sahra Wagenknecht beschäftigt er sich seit Jahren. Er hat mit Sarah Wagner und Jan Philipp Thomeczek im Sommer eine Studie zum Potenzial einer Wagenknecht-Partei veröffentlicht.